Feuer und Wasser: die schöne Minthae

In vielen Kulturen werden noch heute wilde Minzen gesammelt und für Räucherungen verwendet, um vor Neid, Groll und Missgunst zu schützen und erboste Gemüter zu besänftigen. Auch Seuchen und ansteckende Krankheiten sollen sie abwehren, was sich auch aus herboristischer, phytotherapeutischer Sicht gut erklären lässt: bei einer Räucherung verflüchtigt sich das ätherische Minzenöl mit seiner antiviralen, keimabweisenden Eigenschaft.
Der Name der Gattung geht auf das Schicksal der jungen Nymphe Minthae zurück, eine der vielen Geliebten des Hades. Doch der lüsterne Gott der Unterwelt entdeckte die schöne Persephone unter dem Berg Aitna, dem Vulkan Ätna, und vernachlässigte Minthae. Aus Verzweiflung und Eifersucht beschimpfte sie die beiden in aller Öffentlichkeit. Empört trat Demeter nach der erbosten Nymphe, um sie zum Schweigen zu bringen und verwandelte sie in eine Kriechpflanze. Hades erbarmte sich und verlieh dem Kraut seinen besonderen, kühlenden und doch scharfen Duft, als Zeichen für die Vorliebe der Nymphe für Wasserstellen und ihren lodernden Zorn aus Liebe und Eifersucht.  
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“Viriditas – Resilienz mit Heilkräutern im Jahreslauf”

Calamintha officinalis L.