Botanisch gesehen gehört Silybum marianum zur Familie der Korbblütler, der Asteraceae, und zur Unterfamilie der Carduoideae. Eng verwandt ist sie auch mit der Artischocke, eine weitere mediterrane Leberpflanze der Korbblütlerfamilie. Früher nannte man die Familie der Korbblütler „Compositae“ aufgrund der zusammengesetzten Blütenköpfchen.
Die körbchenförmigen Blütenstände mit Zungen- und/oder Röhrenblüten, weisen eine große Fruchtdichte auf und locken in der Blütezeit viele Insekten an. Gerade bei Heilpflanzen aus der Korbblütlerfamilie ist es wichtig, bei der Ernte darauf zu achten, dass die Droge frei von Insekten ist: in den dichten Blütenkörbchen verstecken sich gerne Larven, z.B. bei der Kamille; wenn sie die Trocknung überleben und schlüpfen, muss man die ganze Ernte vernichten. Dasselbe betrifft auch die Mariendistel. Bei der Ernte empfiehlt es sich, die gesammelten Blüten mit einem Stück Stängel zu abzuschneiden, zu bündeln und einige Tage mit den Köpfchen nach unten an einen schattigen Ort zu hängen, damit ungebetene Gäste herausfallen. Danach kann man sie vom Stängel trennen, zum Trocknen auslegen und die Früchte herausnehmen. (Ars herbaria, Heilpflanzen im Jahreslauf / Karin Mecozzi / Verlag am Goetheanum, Basel CH 2014)